Sanierung Hohhaus Palais in Lauterbach

Brandschutztechnische Sanierung des spätbarocken Stadtpalais – Barrierefreiheit erreichen

In den Jahren 1770-1780 wurde im Auftrag des österreichischen Generalmajors Georg Friedrich Riedesel Freiherr zu Eisenbach ein spätbarockes Stadtpalais am Berliner Platz im Herzen der Lauterbacher Altstadt errichtet. Vom berühmten Versailles Ludwig XIV. inspiriert entwarf der Baumeister Georg Veith Koch aus Nordfranken ein Repräsentationsbauwerk zwischen dem Zeitgeist der lichten Eleganz und der Heiterkeit des Rokokos. Das niemals durch den Bauherren bewohnte und als „Corps de Logis“ bezeichnete Hauptgebäude mit seinen beiden Seitenflügeln beheimatet seit 1931 die Sammlung des Lauterbacher Museums.

Bereits seit 2002 wird das Hohhaus Palais in mehreren Bauabschnitten saniert. Im nun anstehenden fünften und letzten Bauabschnitt ist geplant die brandschutztechnische Sanierung des Ensembles umzusetzen. In diesem Zuge wird neben einem neuen Fluchttreppenhaus auch eine barrierefreie Erschließung der Ausstellungsflächen geschaffen. Durch die anstehenden Maßnahmen wird der kulturelle Erhalt des Museums dauerhaft gesichert.

Rückseite des Hohhaus Palais mit Blick auf die Lauterbacher Stadtkirche

Vor den städtischen Gremien konnten zwei unterschiedliche Entwurfsvarianten zur barrierefreien Erschließung des Hohhaus-Museums vorgestellt werden. Die beiden unterschiedlichen Entwürfe waren das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie, die kurz zuvor beauftragt worden war. Die erste Entwurfsvariante sah die Platzierung der barrierefreien Erschließung im Bereich des Gartens vor. Nach einer bauhistorischen Untersuchung hat sich herausgestellt, dass an dieser Stelle mal eine Orangerie platziert gewesen sein muss. Die Eingangssituation in dieser Variante wurde über den Südflügel geplant.

Die zweite Variante sah die Platzierung des Erschließungsturms zwischen dem Hohhaus-Museum und dem Nachbargebäude Obergasse 10 vor. Hierbei wurde die Eingangssituation ins Museum über den Nordflügen entworfen. Die zweite Variante wurde nach der Präsentation weiterverfolgt.

Unterstützend für die Stadt Lauterbach wurden Anträge auf Bundesmittel beim Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung zur Fördermaßnahme „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ für die Sanierung des Hohhaus Museums erarbeitet und eingereicht.

Hierbei wurde die textliche Ausarbeitung der Anforderungen des Förderantrages übernommen, ein Ablauf- und Zeitplan in Abstimmung des Förderantrages erstellt und eine Projektskizze ausgearbeitet.

In dieser Projektskizze wurde das Gebäude in der unmittelbaren Nachbarschaft (Obergasse 10) zum Museum eingebunden und ein neuer barrierefreier Erschließungsturm als Verbindungsstück dieser zwei Gebäude vorgeschlagen.

Ansichtsskizze mit neuer barrierefreier Erschließung

Anfang 2024 durfte das Büro WepplerJungermann erneut bei der Förderantragsstellung von Landesmitteln unterstützen. Hierbei wurde im Rahmen des Förderprogramms „Ausbau inklusiver kommunaler Angebote im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention“ die barrierefreie Erschließung des Hohhaus-Museums Lauterbach beim hessischen Ministerium für Soziales und Integration eingereicht. Hierbei wurde bei der Bedarfsbeschreibung der Maßnahme sowie der zeitlichen und finanziellen Umsetzungsplanung und mithilfe einer Planungsskizze unterstützt.