• Verfasser: Maike Jungermann
  • Thema: Alle, Denkmal
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Sanierung Schloss Eisenbach

Sanierungsarbeiten am Einzelkulturdenkmal

Bei dem Bauvorhaben handelt es sich um Sanierungsarbeiten im 3. OG. des Palasgebäudes, innerhalb des unter Denkmalschutz stehenden Gesamtkomplexes Schloss Eisenbach bei Lauterbach.

Die Schlossanlage, in ihrer Gesamtheit, ist ein eingetragenes Einzelkulturdenkmal. Ihre heutige Form stammt überwiegend aus dem 16. Jahrhundert. Sie besteht aus einer vierflügeligen ehemaligen, noch heute deutlich zu erkennenden, Kernburg, einem westlich vorgelagerten Wirtschaftshof mit Kapelle, Scheune, Wohnbau, Torbau und weiteren Wirtschaftsgebäuden sowie zwei weiteren Gutshöfen in unmittelbarer Nachbarschaft. Schloss Eisenbach wurde 1217 erstmals urkundlich erwähnt. Die Anlage, die rund drei Kilometer südlich von Lauterbach am Nordostrand des Vogelsberges liegt, wird in der Fachliteratur auch als „Wartburg Oberhessens“ bezeichnet.

Die ehemalige Burg, das heutige Schloss, nimmt malerisch gelegen einen Bergsporn im Lautertal ein und fungierte dort als gebaute Talsperre. Von der ursprünglichen Burg sind neben der Ringmauer der fünfeckige Bergfried und einige Mauerteile in der Kernburg erhalten. Am Torturm sowie einem Treppenturm befinden sich die Allianzwappen (Riedesel-Boyneburg) vom Ende des 16. Jahrhunderts. Nach Dehio stammt der Turm von 1586. Durch einen Torbau von 1557 betritt man den Hof der Vorburg, den talseitig verschiedene Ökonomiegebäude von 1559 bis 1587 begrenzen.

Zwischen diesem und der Hauptburg liegt die Schlosskapelle, ein Neubau von 1671 bis 1675 errichtet,

auf gotischem Unterbau und mit einem aufgesetzten verschiefertem Wohnobergeschoss. Es war der erste Kirchenbau dieser Gegend mit rein protestantischer Anordnung im Inneren, mit Emporen auf drei Seiten und einer reich geschnitzten Altarkanzel aus dem Jahre 1674, eine der wenigen Kanzeln dieser Art in Oberhessen. Sehenswert sind auch der spätgotische Taufstein sowie die auf der Ostwandseite vorhandenen Reste qualitätsvoller Wandfresken aus der Mitte des 15. Jahrhunderts.

Hinter dem Graben steigt die Hauptburg empor. Den Torbau des frühen 16. Jahrhunderts flankiert ein vorspringender fünfeckiger Wehrturm des 15. Jahrhunderts, der ursprünglich als Torturm mit Zugbrücke diente und dessen Tor am Anfang des 16. Jahrhunderts vermauert wurde. Die in diesem Tor befindliche einstige Torhalle wurde gleichzeitig mit reichem Netzgewölbe überspannt. Links, östlich der heutigen Tordurchfahrt, entstand 1595 – teilweise in den Graben vorgebaut – ein Renaissanceanbau. Den kleinen Burghof begrenzen an drei Seiten Gebäude. An der Ostseite befindet sich der ehemalige Palas, im Unterbau 16. Jahrhundert, der Oberbau mit Renaissancegiebel und Treppenturm um 1580. An der Westseite steht ein Wohnbau mit gleichen Bauzeiten; an seinem Treppenturm befindet sich ein schönes Steinportal. Die beiden Bauten verbindet an der Südseite ein neugotischer Bau des Architekten Hugo von Ritgen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. [1]

Schloss Eisenbach                                                                    ©WepplerJungermann GmbH

Zu baufachlichen und denkmalpflegerischen Begleitung der Sanierungsarbeiten wurde unser Architektur- & Ingenieurbüro, von Baron Philipp Riedesel Freiherr zu Eisenbach beauftragt.

[1] Wikipedia Schloss Eisenbach